• Jahrelange Planung und 21 Monate Baumaßnahme abgeschlossen
  • Beeindruckende Innenräume durch hohe Betonwände und -decken
  • Sportbetrieb kann bald starten

Der große Tag der Fertigstellung des Erweiterungsbaus der Turngemeinde Budenheim ist endlich gekommen. Ein besonderer Grund zu Feiern. Unter normalen Umständen. Nachdem das Corona-Virus mit seiner neuen dynamischen Ausbreitung enorme Auswirkungen hat, beschloss die Turngemeinde Budenheim, auf das beabsichtigte, große Einweihungsfest für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort für den nun fertiggestellten 620 Quadratmeter großen Neubau mit Gymnastikhalle zu verzichten.

Zwei Eröffnungsfeiern

Stattdessen gab es zwei Eröffnungsfeiern am vergangenen Sonntag – eine am Vormittag und eine am Nachmittag. Zu letzteren lud Vorstandsvorsitzender Marc Schultheis die Ausschüsse, Übungsleiter und Assistenten ein.

Für den Vormittag sollte die Akademische Feier die guten Beziehungen zwischen Verein, Handwerk, Gemeinde, Kreis und Sportverbände ins rechte Licht rücken und den Vorzeigebau präsentieren.

Der Einladung folgten Landrätin Dorothea Schäfer, der erste Beigeordnete Andreas Weil als Stellvertreter des verhinderten Budenheimer Bürgermeisters Stephan Hinz, Atbürgermeister Rainer Becker, Architekt Winfried Klein und Bauunternehmer Armin Hill, Vertreter des Gemeinderates, Vorstandssprecher Bernhard Kurz von der Budenheimer Volksbank, Vorstandssprecher Jörg Gräf von den Gemeindewerken Budenheim und die am Bau beteiligten Unternehmen und Ingenieure und Vertreter von Sportbund Rheinhessen und Landessportbund Rheinland-Pfalz.

Fürung durch die neuen Räumlichkeiten

„Heute ist ein besonderer Tag für uns. Unser Erweiterungsbau steht nun bereit für den Sport- und Geschäftsbetrieb. Die vorübergehend in einem Container ausgelagerte Geschäftsstelle und unter fehlenden Hallennutzungszeiten leidenden Mitglieder können sich hier jetzt weiter entfalten“, fasste der Vorsitzende Marc Schultheis in seiner Begrüßung zusammen.

Termingerechte 21 Monate Bauzeit

Denn die Turngemeinde Budenheim freute sich die letzten 21 Monate auf die Inbetriebnahme des neuen Erweiterungsbaus, der am letzten Wochenende von Vereinsmitgliedern in knapp 100 Arbeitsstunden unter Hochdruck gereinigt wurde. Auf dem ebenfalls frisch gepflasterten Vorplatz begrüßte der Vorstand nun die geladenen Gäste zur akademischen Feier, um das Ereignis in kleinem, den Cornonavorgaben von Bund und Ländern entsprechendem Rahmen zu begehen.

Zuständig für die Planung des Neubaus war das vor Ort ansässige Architekturbüro Winfried Klein, mit dem das Projektteam des Vereins einen erfahrenen und zuverlässigen Partner an seiner Seite hat. „Uns ist bei der Planung des Neubaus wichtig gewesen, dass der Bestand respektiert wird und dass sowohl der Sportbetrieb als auch gelegentliche Veranstaltungen in ihren Abläufen optimiert werden können“, so Winfried Klein, der sich ebenfalls über die Finalisierung der Maßnahme begeistert zeigte.

Für die Durchführung der Maßnahme konnte die Turngemeinde das ortsansässige Bauunternehmen Armin Hill als Generalunternehmer gewinnen. Hierfür ist die TGM sehr dankbar, denn eine solche Maßnahme wäre im Ehrenamt nicht mit Einzelausschreibungen umsetzbar gewesen. Auf Grund der professionellen Leitung konnte der Bau trotz Pandemie termingerecht fertiggestellt werden. Großes Lob ging daher an die beteiligten Handwerker unter der Leitung des Budenheimer Bauunternehmens Armin Hill, der für den termingerechten Fortschritt sowie die Kosteneinhaltung und Sicherstellung der Qualitätsanforderungen verantwortlich zeichnete.

Baumaßnahme in mehreren Schritten

„Die eigentliche Herausforderung in unserer Planung seit 2016 war die Aufteilung von notwendiger Sanierung des Altbestandes und dem erforderlichen Neubau von Geschäftsstelle und Sporträumen in mehreren Schritten“, so Marc Schultheis. Im ersten Schritt wurde an der Bestandshalle die in die Jahre gekommene Außenfassade saniert, der Austausch aller Fenster in der Turnhalle gegen dreifach verglaste vorgenommen. Im zweiten Schritt wurde der alte Hallenboden gegen einen neuen schwingenden Boden getauscht und die Deckenstrahlheizung installiert. In weiteren Einzelpaketen wurde der Altbau abgerissen, um Platz für den Neubau zu schaffen, der auch große Teile der vereinseigenen Wiese vereinnahmt. Mit dem Rohbau folgte der schrittweise Neubau von Geräteraum und Gymnastikraum, von Umkleiden und Sanitärbereichen, behindertengerechter Toilette und Umkleide sowie die barrierefreie Erschließung der gesamten Sportanlage.

1_Vorsitzender_Marc_Schultheis

Neue Heimat der TGM barrierefrei

Nun steht der neue Anbau bereit, den TGM-lern ein neues Zuhause zu bieten – getreu dem Motto „Neue Heimat für die Turngemeinde“. Mit seinen attraktiven, großzügigen Räumen, ohne Schwellen und andere Hindernisse, die bisher gerade den in der Mobilität eingeschränkten Rehasportlern zu schaffen machten. Mit großzügigen Flächen für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen, ebenerdigen Zugängen, guten Durchgangsbreiten für Türen und Flure und rollstuhlbefahrbaren Duschen mit Toilette. Die Barrierefreiheit macht das Leben für alle Mitglieder deutlich komfortabler und grenzt niemanden aus.

Das direkt an die Bestandshalle angrenzende neue große Gebäude besticht durch sein modernes, großzügig verglastes Foyer, in dem auch Veranstaltungen durchgeführt werden können und einem breiten Durchgang, der den Altbau mit dem Neubau verbindet.

Geschäftsstelle, Geräteräume, barrierefreie Umkleiden und sanitäre Anlagen – die Fläche beträgt rund 620 Quadratmeter. Was noch von der vereinseigenen Wiese übrig ist, wird in den kommenden Monaten angelegt, sodass der Outdoorsport wieder vor der eigenen Haustüre stattfinden kann.  Der Sichtbeton vermittelt der Sportstätte puristische Robustheit und schafft dabei den Spagat zu schlichter Eleganz und dem urbanen Charme eines Lofts oder Industriegebäudes. Herzstück des Neubaus ist der rund 160 Quadratmeter große beeindruckende Gymnastikraum, mit dem die Turngemeinde Budenheim endlich ihr Sportangebot weiter ausbauen kann. Damit ist der größte Bedarf an einer weiteren Räumlichkeit gedeckt, denn der Verein nutzt bereits die neue Schulturnhalle für seine Trainingsangebote mit. Hier besteht in Folge der jahrelangen guten nachbarschaftlichen Beziehungen eine gut funktionierende Kooperation mit der Gemeinde Budenheim und der Grund- und Realschule.

Landrätin Dorothea Schäfer

Herausragende Unterstützung

Spatenstich war im Oktober 2018. Davor lagen sieben Jahre Vorbereitung und Planung. „Die langen Jahre der Vorbereitungen haben uns deutlich gemacht, dass ein mittelgroßer Verein und eine Gemeinde für sich allein in unserer Region niemals in der Lage wären, ein solches Projekt alleine durchzuführen,“ führte der Vorstandsvorsitzender Marc Schultheis weiter aus. Er bedankte sich bei Landrätin Schäfer und dem stellvertretenden Bürgermeister Andreas Weil für den gemeinsamen Weg der Unterstützung, der es ermöglicht habe, ein solch großes Projekt zu realisieren. Gerade bei Kreis- als auch Gemeindeverwaltung habe der Verein stets Gehör und großzügige finanzielle Unterstützung gefunden, was in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich sei.

In seinen Dank schloss er auch den Sportbund Rheinhessen und den Landessportbund mit seinen Zuschussprogrammen sowie die Budenheimer Volksbank mit ein, die von Anfang an die Planung und Verwirklichung finanziell begleitet haben.

Auch die Arbeitsleistung der aktiven Mitglieder macht sich bezahlt. Sie spart bares Geld, das bislang an externe Unternehmen für die verschiedenen Aufträge gezahlt wurde, und das vorrangig dem Neubau zu Gute kam.

„Mit der gut dimensionierten und modernen Erweiterung der Geschäfts- und Sporträume leistet die Turngemeinde Budenheim einen zukunftsorientierten Beitrag für den Sport und die Gemeinschaft hier in Budenheim. Wir haben das Projekt von Anfang an gerne unterstützt, denn damit wird die weitere Attraktivität unserer Gemeinde hervorgehoben, wovon alle Bürgerinnen und Bürger gut profitieren können“, so Andreas Weil, der die Urlaubsvertretung für Bürgermeister Stephan Hinz übernahm.

Marc Schultheis zeigte sich „einfach nur glücklich darüber, dass nach jahrelanger Planung der neue Anbau endlich Realität wird“.

Turngemeinde zukunftssicher

Die Turngemeinde hält an ihrem Sport- und Gesundheitsangebot am alten Standort in Budenheim fest. Dafür leistet sie viel und ist noch lange nicht fertig.

Und das alles mit Unterstützung ihrer Mitglieder, der Gemeinde, des Kreisverbandes, der Sportbünde, dem Bauunternehmen Hill, dem hiesigen Architekturbüro Klein und nicht zuletzt der Budenheimer Volksbank. 1,93 Millionen Euro investierte der Verein in den Erweiterungsbau. Davon übernahmen der Landkreis Mainz-Bingen, die Ortsgemeinde Budenheim, der Landessportbund und der Sportbund Rheinhessen knapp 1,2 Millionen Euro. Die Turngemeinde leistet mit rund 730.000 Euro einen wesentlichen finanziellen Anteil. Mit rund 38% der Gesamtkosten übernimmt der Verein den größten Anteil, die Gemeinde unterstützt mit weiteren rund 34% und der Kreis mit gut 26%. Die weiteren Zuschussgeber beteiligen sich mit knapp 2%.

Band Durchschneidung

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Außen- und Innenwände haben eine beeindruckende Höhe von 3,30 Metern
  • Die Innenräume mit Betonwänden und -decken vermitteln Robustheit, Eleganz und ein einzigartiges Raumempfinden
  • Offen liegende Rohre unterstützen den industriellen Charakter des Gebäudes
  • Das Flachdach des Foyers wird durch die Gemeindewerke Budenheim für die Installation einer Photovoltaik-Anlage genutzt
  • Das hohe Flachdach des Gymnastikraumes wird für Fotovoltaik genutzt
  • Der neue Gymnastikraum erstreckt sich sieben Meter in die Höhe
  • Wirkungsvoll dokumentiert die Deckenhöhe auch in Duschen und Umkleiden, was mit handwerklichem Können und innovativen Trockenbaulösungen machbar ist
  • Sowohl in der Nutzung als auch in der Ästhetik vollkommen verschieden, vermitteln alle Räume des Erweiterungsbaus ein beeindruckendes Raumgefühl
  • E-Parkplätze des Partners Urstrom wurden vor der Haustür eingerichtet